Diese Reise wollte ich schon lange machen. Aber irgendwie hat es nie geklappt. Von der Kirche (Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp, France), welche nach den Plänen von "Le Corbusier" 1950-1955 gebaut wurde, habe ich schon viele Bilder gesehen und darüber gelesen. Nun bin ich vor diesem Kunstwerk gestanden und habe jeden Augenblick in jedem Blickwinkel genossen. Ich bin von diesem Entwurf berührt. Sprachlos. Der Weg zur Kirche erschliesst sich über das von Renzo Piano 2011 eingeweihte Besucherzentrum. Ebenso stammt das in den Hügel eingebundene Kloster (Orden der Klarissen) aus der Feder von Renzo Piano. Die modernen Bauten sollen keinen Bezug zur Kirche nehmen. Aus meiner Sicht wäre ein formaler Bezug auch gar nicht möglich gewesen und so ist es gut, dass die neuen Gebäude ihre eigene Aufgabe erfüllen und dank Renzo Piano uns mit herrlicher Architektur beschenkt. Aus meiner Sicht sind die stilistischen Zitate an Jean Prouvé gelungen. Das Raumerlebnis im Andachtsraum ist jedoch nicht zu vergleichen mit der atemberaubenden Komposition in der Notre-Dame-du-Haut.

Auch in Colmar gibt es eine Trouvaille. Das "Musée Unterlinden" ist ebenfalls eine Reise wert. Die Architekten "Herzog & de Meuron" haben 2012 das Museum baulich erweitert. Dabei wurde auch die örtlich angrenzende Badeanstalt beim Umbau miteinbezogen.

Strassburg ist ebenfalls eine gute Besucheroption. Nebst vielen Leuten und der Ausrichtung auf Tourismus wandelt man durch historische Gassen, entlang an Kanälen und kann Teile der Stadt mit dem Boot erkunden. Besonders eindrücklich ist die filigrane Fassade des Münsters (Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg). Schwer vorstellbar, wie Handwerker (Bauzeit 1176-1439) dazumal ein solch technisches Wunderwerk vollbringen konnten welches die Zeit, trotz zweier Kriege und der französischen Revolution, in dieser Substanz überdauert hat.

Für alle die den bunten Mix aus Läden, Kaffees, Restaurants und Architekturepochen lieben, soll Strassburg ganz oben auf der Liste der Ausflugsziele stehen.